….. bis 1991
1968, ein Stadtplan Hamburgs, zwei- und dreidimensional, mit Erläuterungen zum Werdegangs der Stadt und einem Vorwort vom damaligen Senator Helmuth Kern (Wirtschaft und Verkehr).


1976 existierte in Hamburg ein Unternehmer, der u.a. einen Hostessen-Service betrieb. Ausgebildet wurden die Frauen zwischen 19 und 32, um Kenntnisse über die Sehenswürdigkeiten Hamburgs zu erlangen. Sie sollten Touristen Auskünfte erteilen, sie zu bestimmten Attraktionen bringen, auf Veranstaltungen Künstler betreuen, auf Einweihungen Blumen verteilen oder auf Messen Standbetreibern assistieren.

In der Armgartstraße befand sich zu etwas späterer Zeit die Fachhochschule für Bekleidungstechnik und Modedesign…..
…..ein Bild aus einem der Ausbildungsräume….

Es galt, als Neu-Hamburger, die Metropole Hamburg näher kennenzulernen, wir mussten uns ja nun hier nach dem Wegzug aus dem niedersächsischen Umfeld von Göttingen für unbestimmte Zeit zurechtfinden, was ja im übrigen auch für das Berufliche galt.
Eigentlich eher ein Job für Studenten oder arbeitslose Lehrer, strebte ich einen Taxischein an. Lernunterlagen bekam ich von der Zentralstelle (damals am Rotherbaum ansässig), wöchentlich fand Unterricht statt, Straßennamen und Strecken wurden abgefragt, gleiches würde in einer Prüfung passieren. Unvorstellbar für heutige lohnabhängige Chauffeure von Mietwagen, im Zeichen von Routenplaner, Maps und Navigationssystemen, sich Straßennamen merken zu müssen, selbst Deutsch zu sprechen scheint manchmal keine Voraussetzung für die Ausübung „Taxifahrer“ zu sein.
Ich brach die mich überanstrengenden Übungen bald ab, verdingte mich als Fahrer bei einem Pharma-Großhändler, was mir quasi bezahlten Unterricht zum Hamburger Straßennetz während meiner Arbeitszeit ermöglichte. Die Grundlage war für spätere, anders gelagerte, Studentenjobs damit gelegt.
Gehört zwar nicht unmittelbar zur Hamburger Geschichte, aber ist Teil meiner Zeit in Hamburg, und zwar die Zeitschrift Natur von Horst Stern. Hier das Cover und die erste Seite der regulären Erstausgabe aus dem Juni 1981:
Bei Interesse an dieser Erstausgabe melde man sich über das Kontaktformular. Für private Zwecke schicke ich sie per Email als PDF-Datei zu.
Vehementer Tierschützer und Umweltaktivist, stark verkürzt das Lebenswerk des 2019 verstorbene Wissenschaftsjournalisten.
Vielleicht erinnere ich mich deshalb auch an ihn hier, weil er Mitbegründer von B.U.N.D war, bei einer deren Ableger ich in Hamburg beinahe nach einem Ausbildungsabschnitt ein Praktikum gemacht hätte.
1982 fror die Außenalster zu. Die Behörden gaben zunächst die Eisfläche nicht „frei“, dennoch wagten sich Mutige aufs Eis. Dann die Freigabe und es wurde ein zweites „Alstervergnügen“.




Das richtige Alstervergnügen fand stets am ersten Septemberwochenende statt und zog hunderttausende Besucher an:


Im Sommer durften Hamburger und Besucher aus dem Umland sich im Stadtpark die Ohren bei Live-Konzerten zudröhnen lassen.


Frühschoppen, den machten wir, nebst Kleinkind, in der Fabrik. Die Fabrik existierte als Kulturzentrum 1982 bereits rund 11 Jahre, war etabliert als Treffpunkt der alternativen (Musik-)Szene. Besuche waren für uns Eltern nicht ganz uneigennützig, warum?, weil man Musik hören könnte, das Kind beschäftigt war, man Freunde traf, auch ein Bier durfte es mittags schon mal sein. Außerdem versuchten sich die Erwachsenen an Bastelarbeiten, soweit Material vorhanden war.




Im Stadtteil Hamm in der Chateauneufstraße ein zu einer Wohnung umgebautes Ladenlokal….

Die Hochschule für Wirtschaft und Politik, 1983 bis 1986 quasi mein 2. Wohnsitz, dort absolvierte ich ein Studium über den 2. Bildungsweg. Beginn des ersten Semesters war der 05.04.1983.

Aus der Historie: 1970 ändert die Akademie ihren Namen in „Hochschule für Wirtschaft und Politik“ (HWP). Sie zog in das Gebäude Von-Melle-Park 9 um. Die HWP startete 1981 den erfolgreichen Modellversuch, neben den sechssemestrigen Abschlüssen einen neunsemestrigen Studiengang namens „Diplom-Sozialökonomie“ zu etablieren.
Ab 1979 schloss der Absolvent mit einen Diplom-Titel das Studium ab.

Streiks waren in den 80er Jahren an der Tagesordnung, manchmal dauerten sie eine Woche und länger.
Während meiner Studienzeit streikten wir Studenten an der HWP vom 10.06. – 14.06.1985
Foto: dpa
Anmerkung am Rande: Als Lübecker darf ich hier erwähnen, dass der ehemalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Björn Engholm, hier ebenfalls studierte.
Bafög-los musste während der Studienzeit irgendwie Geld in die Kasse kommen. Schon mit den Basiskenntnissen der Hamburger Straßen ausgerüstet, fiel es mir leicht, Jobs anzunehmen, bei denen diese Kenntnisse förderlich für die Erledigung waren. Ich verdingte mich bei einem Betrieb, dessen Unternehmenszweck war, Heizkörper mit Röhrchen auszustatten an denen man den Verbrauch von Heizkosten ablesen konnte. Ebenso gehörte dazu, die Röhrchen abzulesen und anschließend gegen neue auszuwechseln. Mancher würde den Job als Akkordarbeit bezeichnen, tatsächlich erhielt man eine Pauschale pro erledigter Installation bzw. abgelesenem Röhrchen. Bei flexibler Zeiteinteilung trotzdem ein idealer Weg, studienbegleitend Geld zu verdienen und Hamburgs Stadtteile mit seinen Straßen besser zu verinnerlichen. Das beste daran war allerdings, sowohl den Hamburger Wohnraum als auch dessen -kultur durch alle Bevölkerungsschichten kennenzulernen, was nicht immer ein schönes Erlebnis war. Sozialarbeit leistete ich dabei, sprich, unterhielt ältere, meist alleinstehenden Damen bei einer Tasse Tee oder Kaffee kurzzeitig Gesellschaft, bekam Schokolade geschenkt oder ein höherer Trinkgeld.
Nebenbei durfte ich das U- und S-Bahn der HVV unbezahlt benutzen, als Fahrgastbefrager. Auch das trug zu umfänglichen Hamburgkenntnissen bei.
Ein bisschen Sightseeing, einige Ecken von Hamburg waren für uns Neu-Hamburger 1983 noch unerforscht, obwohl wir in der Freizeit viel unternahmen (Boberger Dünen, Ochsenwerder, Duvenstedter Brook, Sülldorf, Harburger Berge usw.). Von hier oben sahen wir Hamburg allerdings nach rund 7 Jahren zum ersten Mal.


Auf dem zweiten Foto vorne links-mittig, der Zugang zu den Krameramtsstuben…..

…. und hier ein Bild aus dem Gang.
Aus dem Jahr 1984 sieht man hier Bilder von einer Demonstration auf dem Hamburger Rathausplatz. Anlass, wie man auf den Transparenten lesen kann, u.a. der NATO-Doppelbeschluss.




Winterlandschaft im Stadtteil Hamm, damals öfters als heute noch freie Parkplätze….

1988 waren E-Bikes weitestgehend noch unbekannt. Muskelkraft war bei Radfahrern gefragt, auch wenn es auf dem Radweg entlang der Elbe vom Fischmarkt bis Blankenese keine nennenswerten Anstiege zu bewältigen gab.

1989 fand im Stadtpark das Sport- und Trimmfestival statt, Veranstalter war der Hamburger Sportbund (HSB)

…. und Hafengeburtstag war – wie jedes Jahr – auch wieder.


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